Unter "Happy Camping" kann man auch etwas anderes verstehen. Zunächst einmal ging es es los mit einer Einweisung, was man alles tun muss, damit man draußen warm bleibt. Wie Frostbeulen, Unterkühlung und Schneeblindheit enstehen, aussehen und wie man sie verhindert haben wir danach gelernt. Alles in allem eine Angelegenheit die wichtig ist, einem aber hier jeden Tag aufs neue vorgekaut wird. Nachdem alles besprochen war hieß es dann wieder alle ECW (extreme cold weather gear) anziehen, denn man musste morgens in den Klamotten erscheinen und es ging nach draußen. Dort wartete das Gefährt was ihr auf dem ersten Bild seht. Unsere ganzen Gepäckstücke wurden in einen kleinen Pistonbully geladen und für uns hieß es einsteigen in den sogenannten Delta.

Es rumpelt ganz schön wenn damit fährt. Nach dem Verlassen der Station wurde der Blick frei auf das Ross Ice Shelf, auf dem wir auch die nächsten 28 Stunden verbringen sollten. Gerd und ich hatten das Glück vorne sitzen zu dürfen und so konnten wir in der Ferne die drill site erkennen.
Das zweite Bild gibt euch einen kleinen Einblick in die weite weiße Welt des Eisschelfes. Wir sind auf diesem Bild schon auf dem Weg nach Snow Mountain City, so ist die Stelle benannt, an der die Amerikaner hier Snow School abhalten. Am Ende der Saison ist das ganze Gebiet mit Schneewällen bedeckt.

Auf dem nächsten Bild seht ihr die Gruppe bein Aufrichten des ersten Scott-Zeltes (benannt und entwickelt von Scott (1907-1907 Expedition in die Antarktis). Diese Zelt sind windstabiel und brauchen keine Schneemauer.

Danach mussten wir dann mehrere Stunden lang Schneeblöcke sägen und zu einer Mauer aufstpeln, damit die kleineren Zelte geschütz sind, die wir später auch noch aufbauen sollten.
Wir waren noch nicht ganz fertig, da haben unsere Leiter unsere Schalfsack-Taschen auf einen Haufen gepackt und wir mussten diesen Haufen mit Schnee zu schaufeln, damit im Endeffekt daraus eine Schneehöhle entstehen konnte. Alos ganz viel Schnee drauf, dann alles festklopfen, warten. Anschließend ein Loch reingraben und Säcke rausholen und fertig ist die Schutzhütte. Mir haben mit 20 Mann über ne Stunde geschaufelt, die Höhle reicht für drei! ...

Das Ergebnis ist auf dem Bild Nummer 4 zu sehen.
Nachdem dann gegen acht Uhr alles fertig war, gab es "Abendessen". Instantfutter, sprich eine gefriergetrocknete Mahlzeit, zu der man kochendes Wasser gibt und 10 Minuten wartet. Allerdings muss man den Beutel unter die Jacke stecken, da es sonst wieder einfriert. Ich hatte etwas vegetarisches, fragt lieber nicht wie es geschmeckt hat....
Vor dem in dem Schlafsck krabbeln muss man noch einmal richtig kräftig warm werden und sich dann schnell einkuscheln. Schnell dabei zu sei ist gar nicht so einfach, weil man einfach unglaublich unbeweglich ist mit den ganzen Sachen, die man an hat und das Zelt und der Schlafsack einfach viel zu klein dafür sind.

Nachts wird es gar nicht so kalt wie man denkt, trotzdem habe ich nicht geschlafen und kalte Füße bekommen. Der Weg nachts zu Klo ist ne Qual, erstmal aus dem warmen Schlafsack raus und dann in die kalten Schuhe und dann aber wieder reinzukommen, ist noch anstrengender.
I Survived.
Das letzte Bild zeigt euch das Camp im Morgenlicht, nachdem wir die Nacht gut überstanden hatten und kurz bevor wir es wieder abreißen mussten.