28 November, 2006

Meine Arbeit - Der XRF Core Scanner

Heute gib es eine Einführung in die XRF Core Scanner Methode, damit ihr zuhause auch alle mal einen kleinen Einblick habt, was ich ihr unten überhaupt treibe.
Zunächst mal muss ich sagen, dass ich eigentlich nur zum Maschine füttern da bin.

Präperieren des Kerns




Auf diesem Bild seht ihr mich, wie ich gerade die nur 4µm dicke Röntgenfloureszensstarhelen durchlässige Folie auflege. Dabei ist es wichtig den Kern vorher von Schmutzpartikeln und Linerresten (eine Plastikhalbröhre zum Halten des Kerns) zu befreien. Diese könnten sonst die Folie des Messprismas durchstechen und wir würden nicht mehr in einer Heliumatmosphäre messen. Der Kern wird vorher noch ein wenig mit MilliQ-Wasser (vollentsalztes und mit UV-Licht gestrahltes Wasser)eingesprüht, dann wird Folie aufgelegt und einmal drüber gerollt, um alle Falten zu entfernen. Das war es dann eigentlich schon.


Der eigentliche XRF Scan



Auf dem folgendem Bild seht ihr die Messeinheit, die über den Kern fährt, um ihm mit Hilfe von einem Beschuss mit Röntgenstrahlen die Elementgahalte zu entlocken.
In unserem Gerät sitzt eine Rhodium-Röntgen Röhre, die die sogenannte Bremsstrahlung erzeugt mit der aus den inneren Schalen der Atome Elektronen entfernt werden. Das Loch was ensteht wird mit Elektronen aus den äußeren aufgefüllt. Da die Elektronen der äußeren Schalen ein höhere Energie besitzen als die inneren wir Energie in Form von Fluoreszenz frei. Die wir dann messen. Je mehr Atome um so stärker ist das Signal und so höher der Peak im aufgezeichneten Spektrum.

Ich hoffe ich habe bin nicht zu kompliziert geworden, wenn ja schriebt mir. Ich erkläre es gerne nochmal oder intensiver, wenn jemand möchte.

Messen mit dem Spektralphotometer



Erstmal muss ich sagen, dass es die stupideste Arebit ist die es gibt. Ihr seht mich wie es ausnahmsweise mal mache. Normalerweise tun dies die Educator (Bilder unten), damit ich Zeit habe mich um die Daten zu kümmern, die zu tausenden am Computer auflaufen. Mit der Kamera messen wir bestimmte Farbwerte der Bohrkerne, um Aussagen über die verschiedenen Typen machen zu können.












Meine beiden Helfer, Vanessa aus New York (links, sorry etwas zu dunkel) und Matteo aus Italien (rechts).









Das letzte Bild zeigt euch den Blick, den man hat wenn man aus dem Rac tent kommt und ins Crary lab geht. Weil man etwas Gesellschaft braucht oder mal auf die Toilette. Manchmal ist der Weg total toll, gerade morgens wenn die Sonne hinter dem Laborgebäude auftaucht, aber manchmal kann es auch ganz schön ungemütlich sein.



Ganz liebe Grüße, Donata

23 November, 2006

In die Zeit der ersten Antarktispioniere


Sonnenuntergang kurz nach Mitternacht


Es gibt endlich Neuigkeiten aus der antarktischen Eis, wo die Sonne nachts immer heller scheint und es langsam deutlich wärmer wird.




Die unter den Schnee fast begrabene Hütte von Robert Falcon Scott ist am Cape Evans kaum noch zu erkennen.
Die Hütte beherbergt noch alle Gegenstände wie sie Anfang von den Expeditionen am Anfang des 19. Jahrhunderts zurückgelassen wurden. Die Hütte verfügte über Ställe für Ponys und Lagermöglichkeiten. Der Innenraum ist in verschiedene Abteilungen eingeteilt. Es gibt Schlaf-, Koch- und Laborräumlichkeiten.

Die Hütte von Shackleton ist um einiges kleiner und nicht so deutlich unterteilt. Auch wirkt die Hütte zu heutiger Zeit wesentlich freundlicher, das sie nicht unter einem Haufen von Schnee begraben ist und somit Tageslicht einfällt.

Die Hütte steht verborgen hinter einem kleinen Hügel, von dem aus man ein herrlichen Blick auf die Umgebung hat. Zu drei Seiten umringen einen die transantarktischen Berge und wenn der Blick an Mount Errebus vorbei geht sieht man sogar den offenen Ozean.







Auf der gegenüberliegenden Seite, auf einem weiteren kleinem Hügel ist auch bei starkem Wind noch das Gekrächste der Pinguine zu hören.
Ja, ich habe endlich Pinguine gesehen.
Am Cape Royds lebt eine Kolonie von Adeliepinguinen.





Auf dem Rückweg in unserem etwas schaukeligen Gefährt.

Wir haben das Glück gehabt bei dem Licht der noch sehr tiefstehenden Sonne, och atemberaubende Fotos von einer Gletscherkante schießen zu können.
Der Gletscher kommt direkt vom Mount Errebus und stößt am Ende der Insel auf das Meereis.
An manchen Stellen sieht man auch wunderbare Presseisrücken.

09 November, 2006

Wilkommen an der ANDRILL drill site

Dieser Wegweiser steht mitten auf dem Schelfeis, an einer Schneestraßenkreuzung zwischen den Flugfeldern Pegasus Field und Willi Field.
Auf dem Schelf eis besteht ein "richtiges" Straßennetz. Es sind drei Straßen, aber immer hin.

Diese Straßen werden auch regelmäßig geebnet und erhalten dadurch auch neuen Grip.


Auf dem nächsten Bild seht ihr einen neuseeländischen Hägglund, der für das ANDRILL Projekt unterwegs ist.

Im Hintergrund ist schon das Rig und die Container der drill site zu erkennen.

Es sind jetzt nur noch wenige Meter bis wir da sind. In unserem Gefährt einem MattTruck ist es auf der Rückbank nämlich ganz schön eng.


Und das ist das Rig das Rig mit seinen angrenzenden Containern. Die Blauen beherbergen zum einen eine kleine Werkstatt, den Raum wo die Bohrflüssigkeit gemischt wird und einen Raum in dem die Generatoren stehen.
Im weißen Container, der im Vordergrund zu sehen ist, befindet sich der sogenannte Catwalk.
Hier werden die Kerne runter gelassen die aus dem Bohrloch gezogen werden und aus dem barrel geholt. Das ist der Träger mit dem die Kerne geborgen werden.

Auf diesem Foto ist das eigentliche Bohrloch zu sehen, man befindet sich im sogenannten Keller.
Die dicken schwarzen Kabel die seitlich zu sehen sind, stabilisieren den sea riser gegen die Tide. Das funktioniert so, dass der riser durch Rollen und Kabel immer in der gleichen Position gehalten wird, während das Schelfeis sich hebt und senkt.
Das Rohr in der Mitte ist das eigentliche Bohrgestänge, der sogenannte PQ-Strang. Dieser endet eine Etage höher.


Jetzt befinden wir uns eine Etage höher.
Wir hatten Glück und konnten, das bergen des barrels sehen. Eigentlich ist es eine ganz kurze Geschichte an, wenn es oben ist. Auf dem ersten Bild sieht man sie Gelenke mit denen es am Kabel befestigt wird, welches es immer wieder hochzieht.
Auf dem zweiten Bild ist das Bohrtool von gestern zu sehen. Ein sogenannter Alien.
Leider war kein Kern im barrel. Daher wurde die Verbindung gekappt (links) und das barrel sauste wieder in die Tiefe. Wenn es unten angekommen es klinckt es sich bei PQ-Strang ein und es kann weiter gebohrt werden.

So sehen gefüllte Kerntransport-Boxen aus, bevor sie zu uns nach McMurdo kommen.
Die Kerne befinden sich so lange sie weich und nass sind in Linern (Plastikrohre).
In den Tüten gefinden sich die Reste aus dem Core Catcher, meist nur krümmeliges Zeug.
Der Core Catcher ist das Rückhaltesystem für die Kerne im barrel, wenn sie hochgezogen werden.


Zum Schluss seht ihr noch ein paar Bohrtools, die je nach Art des Sedimentes zum Einsatz kommen.







So das war die Tour an der ANDRILL drill site.
Ganz liebe Grüße, Donata

05 November, 2006

More about McMurdo

McMurdo Fire House
Heute gibt es ein paar Fotos von der sogenannten Town McMurdo. Wir haben am Nachmittag einen kurzen Besuch in Fire Department McMurdo gemacht. So spannend war es halt auch nicht. Aber es hat ein paar nette Bilder gegeben. Die Feuerautos sind halt nicht rot sondern neongelb. Sieht irgendwie komisch aus wenn man Rote Autos gewohnt ist.
















Und das sind ein paar nette Leute von der Tagschicht dort.










Frosty Boy







Zehwärmer für meine kalten Füßen


Es gibt eine nette Erfindung für meine Füße, die ich heute von einem edlen Spender bekommen habe. Meine Füße erfreuen sich zu diesem Zeitpunkt schon seit 2,5 Stunden schöner angenehmer Wärme. Ich hoffe, dass ich von diesen Dingern noch mehr auftreiben kann, damit ich die Nächte im Rac tent durchhalte.

01 November, 2006

Der Stein des Anstoßes - Diana & mein Wecker

So das ist mein Wecker! Eine kleine Leihgabe von meinem Schatz Patrick.



Das Problem ist für Diana, dass dieser kleine, arme und völlig unschuldige Wecker zu laut tickt.
Sie nimmt immer die Batterien raus und ich muss ihn immer wieder einstellen. Naja und heute war es dann soweit. Die Batterien waren wieder raus und ich habe sie brav wieder reingetan und auch die Weckzeit eingestellt. Leider habe ich vergessen, die Uhrzeit einzustellen.Nach zwei Stunden bin aufgewacht und habe mit Schrecken fest gestellt, dass es 10 Uhr war. Nachdem ich meine Armbanduhr gesucht und gefunden habe, zeigte sie erst halb fünf an.
Diese Sache ist echt doof. Trotz mehrmaligem Ansprechen hilft es nicht. Jetzt targe ich meinen Wecker mit mir herum.
Ja so kann es sein, wenn man in der Antarktis ist. Naja, dass kann auch sonst wo passieren.

Extreme Cold Weather Gear oder einfach ein Michelin-Mann sein


So damit ihr zuhause mal seht, was man hier so anhat, wenn es raus auf Eis geht. Der Normalfall sind die Klamotten nicht, zumindest nicht innerhalb der Station, wenn man raus fährt muss man alles dabei haben. Es ist echt anstrengend, alles anzuziehen und wenn es dann nicht extrem kalt ist ist es sogar zu warm und man möchte den roten dicken "Teddy" sofort wieder los werden.
Ansonsten passiert hier nichts neues, wir warten auf neue Kerne. Im Moment stoppt alles ein wenig, da die Gezeiteströme zu stark zum Bohren, deshalb wird immer nur tagsüber gebohrt und dabei kommen auch keine Kerne raus. Also, warten, warten und warten.
Mir geht es soweit auch ganz gut, ich bin ein wenig müde, es ist hier zur Zeit ein wenig langwelig. Die Daten der ersten paar Kerne sind ausgewertet und wir haben angefangen uns Korrekturen zu überlegen, wie wir das Problem eines nicht aufsetzenden Sensors löse können. Es gibt schon eine sehr intressanten Ansatz, aber das wir nicht verraten. Ich muss auch noch ein paar Messungen amche, um das zu überprüfen.

Ich wünsche euch ein paar schöne Tage, bis ich mich wieder melde.